Keine Punkte aus dem Vogtlandstädtchen

Es sollte, zumindest was den Fußball angeht, ein gebrauchter Tag werden, in den der Gelb-Weiße Reisetross sich da am Sonntag aufmachte. Mit der Fahrt ins vogtländische Reichenbach stand die weiteste Reise in der diesjährigen Landesligasaison auf dem Plan. Knappe 3 Stunden dauerte die Fahrt bis man im schicken “Stadion am Wasserturm” ankam und wirklich herzlich von den Verantwortlichen vor Ort begrüßt wurde.
Mit kleinem Kader, man hatte mit Andrushchyshyn (ETW) und Markus als Feldspieler nur 2 Mannen auf der Auswechselbank sitzen, war man angereist. Die sportliche Leitung übernahm Co-Trainer Grundmann, da Cheftrainer Wonneberger im Urlaub weilt.
Bei hitzigen 30 Grad startete man in die mit 140 Fussballbegeisterten besuchte Partie.
Schon nach 6 Minuten musste der, man will es nach dem frühen Gegentor gar nicht glauben, heute brilliant haltende Bocok im Kasten der Schlesier hinter sich greifen.
Meyer war es, der auf der linken Seite mustergültig angespielt wurde und die Kugel präzise an den langen Pfosten bringen konnte, wo Strobel fast ungedeckt zum 1:0 und somit zum ersten Treffer für die Reichenbacher in der laufenden Spielzeit  konnte. Dieser Treffer fiel mit Ansage, stimmte da doch die Zuordnung in der Görlitzer Hintermannschaft überhaupt nicht.
Nur Sekunden nach Wiederanpfiff war Bocok schon wieder gefragt. Diesmal war es Dressel der gekonnt durch die Schnittstelle der Abwehr geschickt wurde und allein auf den Keeper zulief. Akrobatisch verhinderte der Görlitzer Goalie einen noch höheren frühzeitigen Rückstand.
Bis zur ersten Trinkpause, die bei diesen Temperaturen von allen dankend angenommen wurde und neben der Aufnahme des kühlen Nasses auch zur Verständigung untereinander diente, passierte nicht mehr wirklich viel.
Auf beiden Seiten kamen die Bälle auf die Stürmer zu ungenau und blieben somit ohne Verwertung.
Wohl kein Highlight aber zu erwähnen möglich, dass Dressel sich in der 21. Minute die erste Gelbe Karte des Spiels abholte, nachdem er Hildebrand im Mittelfeld rüde zu Fall gebracht hatte.
Als das Spiel so langsam wieder in die Gänge kam, war es Hildebrand der sich ein Herz fasste und aus der zweiten Reihe einfach mal abzog. Seinen Schuss parierte Gastgeberkeeper Bößneck per Faustabwehr.
Im direkten Gegenzug ist es abermals Dressel, der sich auf der linken Seite kaum behindert durchsetzt und Bocok zur nächsten Glanztat zwingt.
Für Dressel war diese auch die letzte Aktion, er musste in der 32. Minute frühzeitig verletzungsbedingt vom Platz. Die erste Gelbe Karte für den NFV holt sich Tom Weihrauch in der 35 Minute ab, nachdem er im Mittelfeld nicht so ganz den Regeln entsprechend agierte und sein gegenüber zu Fall brachte.
5 Minuten vor der Halbzeit dann die nächste gute Chance für die Hausherren.
Meyer kommt über die linke Seite zügig in Richtung des Gelb-Weißen Kastens voran, übersieht aber den in der Mitte mitgelaufenen und freistehenden Petrovics und versucht sich überhastet allein. Zum Glück für die Gäste verzieht er in dieser Situation deutlich.
Marx ist es dann in der 44. Minute der dem Gelb-Weißen Anhang nochmal einen Raunen abgewinnt und die Hoffnung auf einen baldigen Ausgleich aufrecht erhält. Sein Freistoß jedoch ist etwas zu hoch getreten und landet nur auf statt im Netz des Gastgeberkastens.
Die Vogtländer machen das in der nächsten Situation besser. In der 45. Minute und somit nur Sekunden vor dem ersehnten Pausenpfiff ist es der eben noch unbeachtet gelassene Petrovics der eine zu lasche Rückgabe von Hildbrand abfängt, Bocok umkurvt und zur 2:0 Pausenführung einschiebt. Einen denkbar ungünstigeren Zeitpunkt hätte es dafür wohl nicht geben können.
Mit neuer Kraft kamen die Teams aus den Kabinen. Die einen sicher mit dem Ziel den Vorsprung zu halten, die anderen mit der klaren Zielsetzung in Halbzeit 2 etwas mehr zu zeigen und somit zum nötigen Erfolg zu kommen.
Und so ist es nochmals Marx der sich zeigen konnte. Nach einer gut getimten Flanke ist er derjenige der seinen Schädel hinhält. Leider trifft er die Kugel nicht richtig und setzt die Kugel unpräzise in die Arme des Keepers.
Nun sollte die Aktion folgen, die bei allen Gelb-Weißen unterstützern wieder Hoffnung aufkeimen lies. Marx wird im Strafraum zu Fall gebracht und Schiedsrichter Böhmer zeigte sofort auf den ominösen Punkt.
Der Gefoulte selbst sollte es sein, der diesen Elfmeter zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer in die Maschen drücken wollte. Jedoch versagten dem sonst so souveränen Stürmer in diesem Moment die Nerven und sein Schuss, kam eher als Schüßchen auf den von Bößneck zu bewachenden Kasten. Es fiel dem Schlussmann der Gäste nicht schwer diese Chance zu entschärfen.
Auf der anderen Seite ist es wiederholt Bocok der gleich mehrere Anläufe der Gäste spektakulär zunichte macht.
Die Görlitzer gaben sich nicht auf und so ist es in der 60. Minute Koblizek, der eine Traumflanke von Fraustadt mit dem Schädel abnimmt und die Kugel nur um Zentimeter links am Kasten vorbeidrückt. Da wäre Bößneck wohl nicht mehr herangekommen.
Es war der Wurm drin, an diesem Sonntagnachmittag.
Einzig Bocok war auf dem Posten und parierte im Minutentakt folgend in der 61./63./65. Minute.
Die Görlitzer Abwehr hatte auch in der weiteren Spielzeit Ihre Mühen den laufenden Angriffsbemühungen der Gäste Paroli zu bieten.
Man versuchte sich immer wieder mit hohen weiten Bällen bzw. langen Flanken in die Mitte auf Marx und Schneider Chancen im Angriff zu erspielen. Der Gegner stand jedoch mit genügend Mannen und Ordnung in der Abwehr und vereitelte diese Versuche. So in der 73. Minute wo Marx den Ball im Strafraum zwar behaupten kann, dann aber zu Fall kommt. Hier blieb der Pfiff des Schiedsrichters aus.
Kurz darauf darf Bocok sich nach einem Rückpass aus kurzer Distanz noch einmal selbst prüfen. Gekonnt umkurvt er im eigenen Strafraum gleich zwei Stürmer und schlägt den Ball in die Spitze.
Der nächste gute Angriff der Vogtländer dann in der 90. Minute, wo sich drei Mannen auf machten um den Kasten von Bocok zu erreichen. Hier siegte aber das Unvermögen in der Ballkontrolle und so vertendelten gleich alle 3 in Folge die Chance einen entsprechenden Abschluss zu erzielen.
Aufregung dann in der 93. Minute. Süß wird im Mittelfeld steil geschickt und läuft Mutterseelenallein auf der Görlitzer Keeper zu. Dieser verlässt seinen Kasten und will dem nahenden Stürmer die Kugel vom Fuß nehmen, verpasst ihn jedoch knapp. So ist der Görlitzer Kasten frei und Süß auf dem Weg zum 3:0. der schnell nach hinten geeilte Weihrauch schafft es aber in allerletzter Sekunde Süß beim Abschluss zu behindern und klärt zur Ecke.
Die letzte Aktion des Spiels gehörte abermals den Gastgebern. Eine gut getimte Flanke von der linken Seite erreicht Süß am kurzen Pfosten. Freistehend hält er den Schlappen hin und netzt zum viel umjubelten 3:0 der Heimmannschaft ein.
Läuferisch und vom Einsatz her war das heute gar keine so schlechte Leistung der Gelb-Weißen, jedoch baute man immer wieder Fehlpässe ein oder war zu unkonzentriert im Spielaufbau und brachte so den Gegner immer wieder ungewollt ins Spiel. Das kostete unnötige Kraft. Sicher fehlte am Ende auch das Quentchen Glück. Das 2:0 kurz vor der Halbzeit tat sein übriges, hatte man bis dahin eigentlich gut mitgespielt. Marx’s verschossener Elfmeter ein weiteres Puzzleteil an diesem gebrauchten Tag.
Nun heißt es nach vorn Blicken. Am nächsten Spieltag erwarten die Gelb-Weißen die SG Taucha auf der heimischen Jungen Welt und hoffen auf einen gelungeneren Spielausgang.
In diesem Sinne
Sport frei.
Ben

Von Regassi

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