4. Spieltag, WEKU-Landesliga Sachsen, NFV GELB-WEISS GÖRLITZ 09 – SG TAUCHA 99 3:0 (1:0)
Der NFV09 meldet sich ergebnistechnisch eindrucksvoll in der WEKU-Landesliga zurück. Gegen die SG Taucha behielten die Gelb-Weißen ihre blütenreine Weste und gewannen am Ende klar mit 3:0.
Fußballunwirkliches Wetter auf der „Jungen Welt“, 11 Grad Celsius, windig und leichter Nieselregen. Und trotzdem kamen über 100 Unentwegte. Sie sahen eine Partie, die höchstens mittelmäßiges Niveau hatte und klarer ausging, als der Spielverlauf war.
Beim NFV09 fehlte der verletzte Richard Hildebrand, für ihn war Daniel Markus auf der rechten Seite von Anfang an dabei, auch Pawel Odrzywolski schaffte es rechtzeitig nach der Arbeit noch zum Erwärmen und rückte auf die angestammte Innenverteidigerposition.
In den ersten Minuten hatten die Görlitzer echt Glück nicht in Rückstand zu geraten. Taucha begann schnell, aggressiv und mit vollem Offensivdrang. Keine 20 Sekunden waren gespielt, und Ondrej Bocok klärte stark gegen den durchgelaufenen Salman Al Abri und blieb auch im Nachschuss der Sieger. Zwei Minuten später zischte ein Kopfball von Patrick Kahl nach einem Freistoß knapp am Gehäuse vorbei.
Nach fünf Minuten nahm der NFV09 nun auch am Spiel teil, meldete sich erstmals mit einem Kopfball von Jona Schneider, der allerdings haarscharf vorbei ging. Gefährlich aber die Szene auf der anderen Seite, in eine Flanke von Tim Genz spritzte Paul Lehmann, der Ball ging nur knapp neben das Tor. Nach einer Ecke in der 23 Minute musste Ondrej Bocok aufmerksam gegen Patrick Kahl sein, fasste aber sicher zu. Nach einer Viertelstunde Leerlauf im Mittelfeld wurde es kurz vor der Pause wieder lebendiger. In der 38. Minute gab es einen Freistoß von der linken Seite, knapp an der Strafraumgrenze. Der aktive Tom Weihrauch war hier regelwidrig gelegt worden Den fälligen Freistoß führte der Selbige prima aus, genau auf den Kopf von Torsten Marx. Dessen Kopfball konnte Thomas Wedemann im Tauchaer Kasten noch stark abwehren, gegen den Nachschuss in Torjägermanier war er aber machtlos. Das war das wichtige 1:0 in dieser Partie. Taucha hätte kurz darauf ausgleichen können, aber Ondrej Bocok blieb bei dem Konter von Salman Al Abri wieder der Sieger. Im Gegenzug zwang Torsten Marx SGT-Keeper Thomas Wedemann mit einem feinem Schuss aus Nahdistanz zu einer tollen Parade. Dann war Halbzeit auf der „Jungen Welt“, es wurde wettermäßig noch dunstiger und nieseliger.
Das Spiel erwärmte nach Wiederanpfiff auch nicht so richtig. Die Angriffe von Taucha waren viel zu ungenau, vor allem im Abschluss. Nicht, dass die Hintermannschaft des NFV09 heute sicher wirkte, sie kämpften sich aber in ihre Aufgabe und lösten sie zufriedenstellend. Jakub Trnka muss man hier positiv erwähnen, der das ganze Spiel engagiert seine Seite dicht machte. Taucha drückte nun schon ein bisschen, die Gelb-Weißen reagierten mehr als dass sie agierten. In der 65. Minute mutierte Ondrej Bocok zur „Krake“, er wehrte einen Ball mit gefühlt sechs Händen ab. Dann wieder die Neißestädter. Frantisek Koblizek, auf den man sich defensiv immer verlassen konnte, setzte offensiv auch ein Ausrufezeichen. Sein Schuss ging allerdings knapp vorbei. Da waren 70 Minuten von der Uhr runter gezählt. Es folgte ein guter Schuss von Vincent Müller auf der Gegenseite. Taucha setzte jetzt alles auf eine Karte. Der eingewechselte Tom Schladitz traf mit seiner ersten Aktion nur den Außenpfosten, der auch erst hereingebrachte Tom Dietze zielte knapp links vorbei. Die Gelb-Weißen hatten in der Phase das Glück der Tüchtigen, nahmen von da an wieder das Heft des Handelns in die Hand, suchten die Chance zur Entscheidung. Einen tollen Pass von Jona Schneider verpasste Torsten Marx um Millimeter, kurz darauf dann die Vorentscheidung, es waren 81 Minuten gespielt. Vom eingewechselten Marcel Winter schön freigespielt, stiefelte Jona Schneider auf und davon, allein auf den Towart zu, und der Ur-Görlitzer behielt auch die Nerven, netzte eiskalt links unten ein. Riesenjubel im Dunst der Girbigsdorfer Straße. Doch Vorsicht, Taucha bekam einen verheißungsvollen Freistoß zugesprochen, doch der ging zum Glück drüber. Praktisch mit dem Schlusspfiff fuhren die Gelb-Weißen noch einen schnellen Angriff über die rechte Seite. Der aufgerückte Frantisek Koblizek passte wunderbar durch die Schnittstelle der Abwehr und der eingewechselte Marcel Winter machte klasse das 3:0. Der gute Schiedsrichter Johnny Schiefer pfiff danach nicht mehr an, nach dem Auslaufen ging es für die Görlitzer Spieler erst mal direkt in die erwärmende Sauna.
NFV09-Coach Fred Wonneberger ordnete die Partie als Arbeitssieg ein: „Wir haben heute sicherlich nicht geglänzt. Die ersten Minuten hatten wir auch echt Glück nicht in Rückstand zu geraten. Aber dann hat sich meine Mannschaft gut in das Spiel gekämpft, auch die Tore gemacht. Es kann im Moment keiner erwarten, dass wir die Gegner in Grund und Boden spielen. Deswegen bin ich mit dem Resultat natürlich mehr als zufrieden. Die Mannschaft hat sich diesen Sieg verdient.“
Der NFV09 spielte mit: Ondrej Bocok, Pawel Odrzywolski, Klemens Fraustadt, Torsten Marx, Tom Weihrauch (ab 88. Dawid Borkowski), Nikita Zubko, Jonathan Schneider, Khaddy Kazadi, Frantisek Koblizek, Jakub Trnka, Daniel Markus (ab 60. Marcel Winter)
Die SGT spielte mit: Thomas Wedemann, Philipp Fleischer, Vincent Müller, Tim Genz, Felix Petter, Steven Dölling, Paul Lehmann, Nico Schönitz, Maximilian Große (ab 75. Tom Schladitz), Salman Al Abri (ab 61. Tom Dietze), Patrick Kahl
Torfolge: 1:0 Torsten Marx 37.), 2:0 Jonathan Schneider (82.), 3:0 Marcel Winter (90.)
gelbe Karten: Koblizek (51./FS), Fraustadt (55./FS) / Genz (35./FS), Kahl (67./FS), Schladitz (89./FS)
Zuschauer: 102
Schiedsrichter: Johnny Schiefer (Annaberg-Buchholz)
-grandel-
